Dynamic UAV Fleet Arc Routing Optimization for Commercial Promotions Integrating Traffic Flow and No-Fly Zones

Die Woche beginnt mit einem Tiefschlag:

“Unmanned Aerial Vehicles” und “Advertising Delivery” sollten außerhalb eines Futurama-Plots niemals zusammenkommen.
Man ist mal wieder zu beschäftigt mit der Frage, ob es geht, anstatt sich die Frage zu stellen, ob es eine gute Idee ist. Und das verstehe ich ja auch. Das ist eine herausfordernde Aufgabe, dieses multivariate Optimierungsproblem zu lösen.
Ich bin mir nur unsicher, ob ich jetzt 500g Semtex oder McDonalds Gutscheinwerbung die ethischere Beladung für eine Drone finde. Das meine ich übrigens ernst.

Neuropolitik - Ein Weg aus der Polarisierung?

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Grob zusammengefasst:
Menschen sind rein neurologisch nicht gut darin, mit ihrer Outgroup zu empathisieren. Das führt dazu, dass wir die “gegnerische” Seite dehumanisieren - ihnen ihre Menschlichkeit absprechen, sie nicht mehr Ernst nehmen, sie in unseren Überlegungen nicht mal auftauchen. Das geht so weit, dass bei Bildern der Outgroup unser Gehirn ähnliche Reaktionen zeigt, wie bei dem Bild eines Stuhls. Und wenn wir Entscheidungen treffen, fragen wir uns ja auch nicht erst, was unser Bürostuhl davon hält.
Früher war dieses Ingroup-Outgroup-Denken noch nützlich und auch umsetzbar - bei 7 Milliarden Menschen auf einem Planeten und großen globalen Herausforderungen wie dem Klimawandel, Artensterben, Ressourcenerschöpfung etc. ist es aber nicht mehr hilfreich - wir können uns nicht mehr von “denen da drüben” abgrenzen und einfach nicht über sie und ihre Bedürfnisse nachdenken.
Das betrifft uns alle - ich muss auch zugeben, dass ich mit manchen Menschen nicht mehr diskutieren möchte, weil ich es für sinnlos halte. Man kann diese Biases allerdings überwinden, wenn man sich ihrer bewusst ist und aktiv dagegen andenkt. Am Ende sind wir alle Menschen, die eigentlich relativ ähnliche Dinge möchten.
Zuletzt wird darauf hingewiesen, dass die Linke Bubble ein Problem hat, nämlich dieses Shaming und Dämonisieren der Gegenseite. Niemand wird einem zuhören, wenn er sich bereits dehumanisiert fühlt.
Wir dürfen nicht aufhören, zu reden, zu erklären, zu vermitteln und uns gegenseitig ernst zu nehmen, unsere Menschlichkeit anzuerkennen.
Als Begründung, weshalb Menschen manche Dinge direkt ablehnen und sich vor ihnen verweigern, wird die Angst angeboten. Vermutlich sollte man in Diskussionen mit anderen Menschen viel häufiger fragen, wovor sie denn Angst haben, wenn sie pauschalisieren.
Ich habe den Podcast zweimal gehört und werde ihn auch noch ein drittes Mal hören. Das ist wahrscheinlich der wichtigste Link der Woche.

New colors without shooting lasers into your eyes

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1. Was für ein geile Idee, Zapfen zu mappen und mit Lasern zu stimulieren. Falls das jemand wiederholen möchte, ich melde mich gerne als Versuchsperson. Ist sicherlich gesünder als DMT.
2. Die Animation ist wirklich spannend. Das Resultat erinnert mich an diese Nicht-Farben, die man durch Schielen auf zwei Farben erreichen kann. Siehe hier auf Wikipedia

Peep Show – The Most Realistic Portrayal of Evil Ever Made

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Klassischer Fall von Baader-Meinhoff-Phänomen. Peep Show kam mir am Wochenende unter, als ich das Sample am Ende von “Pflaster” von Waving The Guns nachgeschlagen habe und zack - finde ich die Serie auf der Startseite von Hackernews wieder.
Hier nimmt jemand diese Show, die ich bisher nicht kannte und auch nicht gesehen habe, als Beispiel dafür, wieso normale Menschen böse Dinge tun. Hat mir auf jeden Fall Lust gemacht, die Serie im Winter mal durchzuglotzen.

AI is killing the web. Can anything save it?

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Yet as Google does the Googling, humans no longer visit the websites from which the information is gleaned. Similarweb, which measures traffic to more than 100m web domains, estimates that worldwide search traffic (by humans) fell by about 15% in the year to June. Although some categories, such as hobbyists’ sites, are doing fine, others have been hit hard (see chart). Many of the most affected are just the kind that might have commonly answered search queries. Science and education sites have lost 10% of their visitors. Reference sites have lost 15%. Health sites have lost 31%.

“Oh no, unsere wertvollen Augäpfel wandern ab zu ChatGPT, wo sie die gesuchte Information einfach direkt bekommen, ohne vorher mit Werbung bombardiert zu werden, wie konnte das nur passieren? Dabei habe ich so eine tolle Lebensgeschichte vor mein Nudelsalat-mit-Fleischkäse Rezept gepackt, um noch mehr Werbefläche zu erzeugen.”

Ich bin zwiegespalten. Ich denke, ich bin echt okay damit, wenn Werbung als Finanzierungsmethode für Websites stirbt. Und eigentlich finde ich es auch in Ordnung, wenn AI meine Meinungsgrütze hier verschlingt und irgendjemand anderem ins Chatfenster kotzt - ich muss es ja im Zweifelsfall nicht lesen und mein Beitrag zum Internet ist gratis.

Andererseits:

Google’s bots report that the web has expanded by 45% in the past two years.

Wenn das nur LLM-Slop ist, ist es allerdings bedenklich.
Ich prophezeie eine Rückkehr zu kleinen, persönlichen Invite-Only Foren, aus denen jeder gekickt wird, der grob wie ein LLM redet. Die sind übrigens nie gestorben, sondern einfach nie an die Börse gegangen…

What happens when an octopus engages with art?

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When the Japanese artist Shimabuku was 31 years old, he took an octopus on a tour of Tokyo. […] “I thought it would be nice. […] I wanted to take an octopus on a trip, but not to be eaten.”

Irgendwie berührend. Jetzt stellt der selbe Künstler kleine Glasskulpturen her und wirft sie ins Wasser - vielleicht gefallen sie ja den Oktopoden.
Zu “Then, I Decided to Give a Tour of Tokyo to the Octopus from Akashi” finde ich leider nur einen Link zu einem Museum, die eigentliche Arbeit kann ich nicht sehen. Auf seiner Website ist das Werk auch nicht zu sehen, dafür aber diese Beobachtung.

Cops say criminals use a Google Pixel with GrapheneOS — I say that’s freedom

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Ich hatte auf meinem Android auch ständig andere Distros, eben wegen genau dieser Vorzüge - Sensoren ausschalten können (oder sogar den GPS Output überschreiben), DNS Regeln überschreiben etc.
Wer ein Android hat, sollte sich überlegen, GrapheneOS zu installieren. Das geht mittlerweile ohne großen Aufwand und bietet ein großes Plus an Privatsphäre und Akkulaufzeit.

How the Clippers Engineered the NBA’s Best Home-Court Advantage - Blo…

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A big part of that success is Intuit’s ticketing and payment system. The Clippers insist that every fan use the arena’s proprietary app to gain entrance. If you attend a game with three friends, for instance, you can’t scan four tickets from one phone; everyone except young kids needs to download the app and create an ID. The app also offers the option of providing a biometric face scan that, thanks to an elaborate camera system in the arena, allows for grab-and-go purchases.

Ich hatte hier schon einmal einen Beitrag dazu, wie der Nichtbesitz eines Smartphones einen Menschen aus vielen Dingen in der Gesellschaft ausschließt. Link etwa auf der Hälfte der Seite¹. Meistens handelt es sich dabei jedoch um Dinge, die mit einem Handy eben einfach schneller gehen - Zahlen an der Kasse im REWE, den Weg an einen unbekannten Ort finden, schnell einen Fahrschein per App kaufen.
Das nimmt hier eine andere Dimension an. Man kann gar nicht ohne Handy an diesem Spiel teilnehmen.
Die Arena wird komplett überwacht. Dabei fallen einige Daten an, die dann weiter verwertet werden:

Intuit has decibel readers in the rafters that make it possible to measure volume levels down to the individual fan. Over the course of the season, the Clippers discovered that the loudest fans tend to make the people sitting near them louder. So when the team reached a must-win Game 6 in the first round of the playoffs against the Denver Nuggets, Zucker’s staff checked the database of its noisiest fans against those who had a ticket for the game and offered complimentary seats to about 12 who weren’t already planning to attend. This raucous dozen (who each had a plus-one) were then sprinkled throughout the arena to prime the crowd for maximal volume.

Auch hier mal wieder: Ich check ja, wieso man das macht. Das sind spannende Probleme, man hat ja die Daten, komm, lass mal was cooles damit machen.
Aber ist das wirklich die Zukunft, in der wir leben wollen? Ich sage nein.

The Future is NOT Self-Hosted

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Besucht: 26.07.2025
Joar, die Argumente gegen selbsthosten kann ich nachvollziehen. Wobei Nextcloud gemeinsame Alben schon echt gut macht, wenn man der erste ist, der dieses Album anlegt und alle anderen nurnoch ihre Bilder reinballern.
Vielleicht muss jemand sowas wie Mastodon für Bilder programmieren. Damit man seinen Server mit dem der Freunde federaten kann und sich dann so austauscht?
Jedenfalls: Digitale Selbstermächtigung ist wichtig.
Am Ende des Artikels wird eine andere Zukunft gezeigt: Wie wäre es, wenn einfach jeder ne staatlich gesponsorte Cloud hätte, die sowieso miteinander connected sind?
Vielleicht ist das eine gute Idee. Und man kann ja echt viel kotzen über Digitalisierung in Deutschland, aber ich muss sagen, dass ich mit einigen Services dann doch ziemlich zufrieden bin. Man muss sich halt mal trauen und alte Zöpfe abschneiden.

When We Get Komooted - BIKEPACKING.com

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Besucht: 27.07.2025

Initial reporting questioned the founders’ decisions, correctly warned of the rapacious new owners, and identified possible alternatives to Komoot. These are important points, but they miss the bigger picture. I’ll argue that Komoot is neither a moral failure nor an outlier but the capitalist system of value extraction working exactly as intended for the platform owners.

So ist das leider. Ich mein, wer sagt auch nein, wenn er 20 bis 40 Millionen geboten bekommt? Also, außer halt Ehrenmann Jean-Baptiste Kempf.
Man darf gespannt sein, wie es mit Komoot weitergeht. Ich habe da ja auch mal für einen lebenslangen Zugang bezahlt.

Und sonst so?

• AIR von Christian Kracht beendet. Ein sonderbares Buch. Wenn es die Erzählung eines Schülers gewesen wäre - ich hätte sie wahrscheinlich etwas hölzern empfunden und mich nicht weiter damit auseinander gesetzt. So wiederum bekommt man natürlich Lust auf eine tiefere Exegese des Textes; eine Fähigkeit, die ich schon seit einer Weile nicht mehr wirklich besitze, die meisten Bücher, die ich lese, verstecken ihre Bedeutung nicht. Hier hat Jan Drees den Versuch einer Entschlüsselung gewagt.
• Next up: 1Q84 Teil 3 von Haruki Murakami. Irgendwie sieht man oft die ersten beiden Teile (in ein Buch gebündelt) in fremden Regalen stehen, den letzten Teil selten. Ich konnte mir nach dem Ende des zweiten Teils überhaupt nicht vorstellen, den dritten nicht lesen zu wollen - auch wenn es natürlich schon alles ziemlich kitschig ist. Schauen wir mal, wie die Geschichte von Tengo und Aomame ausgeht.
• Ich hab vor paar Jahren mal ziemlich uninformiert über PLH gesagt, dass die halt auch nur darüber rappt, dass sie eine Frau ist, die rappt - davon möchte ich mich hier semiöffentlich distanzieren und entschuldigen, und gleichzeitig für ihr neues Album werben, das ist ziemlich dope: